Montag, 25. August 2014

Kalt, kälter, Mondseelandtriathlon - 7. Gesamtplatzierung und Sieg in der U23-Wertung

8.00 Uhr morgens, 11°C Außentemperatur, Wind und Dauerregen - das Wetter meinte es mit uns wohl nicht gerade gut beim Mondseelandtriathlon am vergangenen Wochenende.
Spontan oder besser gesagt als Trotzreaktion habe ich mich noch eine Woche zuvor für dieses Rennen angemeldet, da es mit der Duathlon EM in Weyer nicht mehr geklappt hatte.
Aber der Wettkampf am Mondsee sollte nicht weniger anspruchsvoll werden, denn dieser ist weit über's Land hinaus bekannt und zieht daher hochkarätige Teilnehmer förmlich an. So war es dann, dass das Starterfeld mit Daniel Niederreiter, Nikolaus Wihlidal, Massimo Cigana und Franz Höfer fast schon an das vergangene Rennen um die österreichische Staatsmeisterschaft in Obertrum erinnerte. 

Perfekte Vorraussetzungen also für ein heiß umkämpftes Rennen, dass bei schönem Wetter auch vor prächtiger Bergkulisse stattgefunden hätte...aber das gönnte man uns an diesem Tag leider nicht. Eher wurden Temperatur und Witterung zu einem zusätzlichen Gegner, welchem man an so manchen Stellen einfach machtlos ausgesetzt war. Aber egal, die Bedingungen waren für jeden Starter gleich und so musste man schauen, wie man diesen am besten zurecht kam.

Zum Glück war der See mit 19.3°C im Vergleich schön warm, sodass auch der Neoprenanzug erlaubt war. Geschwommen wurden 1500m im Mondsee, bei denen es bei ca. 1000m einen Landgang zu bewältigen galt. Gestartet wurde traditionell in mehreren Wellen, bei denen die Damen um 8.00 Uhr den Anfang machten. 
Meine Startwelle war die anschließende um 8.10 Uhr, in der sich auch alle Profiathleten befanden. Ich konnte mich gut platzieren und schaffte es auch kurz nach dem Start einen passenden Gruppe zu finden, welche ich dann auch bis zum Landgang verfolgte. Chancenlos im Schwimmen war ich einmal mehr gegen die Top-Leute wie Dani usw.
Nach dem Landgang konnte ich mich an die Spitze meiner Gruppe setzen und dort noch einmal ein wenig das Tempo erhöhen. Mit ca. 3 Min. Rückstand auf den Führenden nach dem Schwimmen konnte ich auf das Rad wechseln. Doch schon in der Wechselzone begann meine kleine Pannenserie an diesem Tag. Da die Wiese durch den Dauerregen sehr aufgeweicht und glitschig war, rutschte ich auf dem Weg zum Wechselplatz aus und verlor dadurch wertvolle Zeit.

Trotzdem konnte ich doch noch zügig und konzentriert wechseln und mich auf die Verfolgungsjagd begeben. Zu Beginn der Radstrecke befand ich mich ca. auf Rang 15 und hatte anfangs auch noch gute Körperwärme, doch damit sollte bald Schluss sein. Schon nach ca. 10km schaute ich zum ersten Mal auf meinen Tacho, was ich normalerweise nie mache, aber ein sicheres Anzeichen dafür war, dass es mir auf dem Rad ganz und gar nicht taugte und hoffte schon mehr Kilometer der 40km gefahren zu sein. Der Wind und der Regen entzogen mir von Minute zu Minute Wärme und schon bald konnte ich kaum noch Druck auf die Pedale bringen. Ich versuchte mich trotzdem zu konzentrieren und den Willen nicht zu verlieren, denn ein vorzeitiger Ausstieg stand nicht zur Debatte. 
Da es mehreren Athleten so erging wie mir, konnte ich mich trotz widriger Umstände auf Rang 7 zum Ende des Radparts vorarbeiten, auch wenn ich zwei kleine weitere Pannen in Kauf nehmen musste. Zuerst hatte ich gegen einen Kettenauswurf zu kämpfen und dann überraschte mich auch noch ein sich plötzlich lösender Schalthebel. Aber das bekam ich zum Glück alles im Fahren in den Griff, auch wenn's mit tauben Fingern eher etwas mühsam war und wieder Zeit kostete. 

Als ich vom Rad abstieg und mich wieder auf den Weg zum Wechselplatz machte, schlotterten mir ordentlich die Beine und meine Zehen waren ebenfalls nicht mehr Teil meines Körpergefühls, aber ich kannte diese Situation schon aus einem vergangenen Rennen, bei dem ähnliche Bedingungen herrschten. Beim bevorstehenden zweiten Wechsel war zumindest beim Öffnen des Helmes das Glück auf meiner Seite und ich konnte relativ schnell in die Laufschuhe wechseln. 

Doch richtig schnell laufen konnte ich leider nicht mehr. Es war mir nicht mehr möglich einen großen Schritt zu machen, da meine Beine so kalt waren. Ich war zwar dennoch flott unterwegs, konnte aber lange nicht meine derzeitige Laufleistung zeigen. Dadurch war eine bessere Platzierung als der 7. Gesamtrang nicht mehr möglich, da auch der vor mir gelegene Nikolaus Wihlidal schnell unterwegs war. 
Im Ziel war es dann Platz 7 und der Sieg in der U23-Wertung mit einer Zeit von 02:00:04 Std. Überragender Sieger wurde Daniel Niederreiter (01:55:00 Std.) vor Dominik Exel und Massimo Cigana. 
Über meine Endplatzierung war ich anfangs nicht recht zufrieden, da mich die vielen kleinen Pannen ärgerten und ich die Kälte zu sehr unterschätzt habe bzw. mich einfach wärmer hätte einpacken sollen. Umso mehr war ich aber irgendwie stolz auf mich, dieses Rennen zu Ende gebracht zu haben und nicht vorzeitig ausgestiegen bin.

Am Wochenende geht es nun nach Konstanz zum vorletzten Rennen der 2. Bundesliga, bei der wir mit unserem Team noch alle Chancen im Aufstieg haben. Bis dahin wird es dort auch hoffentlich wieder etwas wärmer sein ;-)













Dienstag, 12. August 2014

2. Platz in Schnaitsee bringt Gesamtsieg in der Intersport-Wagner-Trophy

Das Heimrennen in Schnaitsee - immer ein kleines Highlight in der Saison, auch wenn das Rennen sehr familiär und eher eine kleinere Veranstaltung ist.
Doch dies macht es so besonders und vor allem das Panorama, welches man überwiegend auf der Radstrecke im Augenwinkel hat, ist einzigartig (vorausgesetzt man hat schönes Wetter). Die dementsprechenden Höhenunterschiede gestalten das Rennen zudem anspruchsvoll, da sowohl die Lauf- als auch die Radstrecke sehr uneben bis bergig sind.

Wie auch in den vergangenen Jahren ist der Triathlon in Schnaitsee die Schlussveranstaltung der Intersport-Wagner-Trophy, bei der noch einmal wertvolle Punkte für die Gesamtwertung gesammelt werden können. Um als Athlet in dieser Serie gewertet zu werden, muss man mindestens drei Rennen, welche im Rahmen der Trophy stattfinden, bestritten haben. Je nach Endplatzierung erhält man eine gewisse Punktezahl, die zu einem Gesamtergebnis addiert werden.

Am Wettkampftag herrschte noch am Vormittag gewohntes "Schnaitsee-Wetter" - 28°C, Sonnenschein und blauer Himmel. Doch je mehr es Richtung Start ging, desto stärker wurde die Bewölkung und schon bald war zu ahnen, dass auch Regen hinzukommen wird.
Angekommen in Schnaitsee richtete ich zügig meine Wechselzonen ein und machte mich auf zum Einlaufen. Ich fühlte mich an diesem Tag nicht wirklich wohl und war auch sehr träge, darum wollte ich mir mehr Zeit zum Einlaufen nehmen, um in Schwung zu kommen.
Dies war auch dringend nötig, denn mit am Start war mein Teamkollege Julian Erhardt, der zurzeit im Olympiastützpunkt in Saarbrücken trainiert und dadurch sehr gut in Form ist. Mir war klar, dass ich gegen ihn normalerweise keine Chance habe, doch davon lies ich mich erst einmal nicht beeindrucken.

Auch der Weitsee war mit 23°C einigermaßen warm und so stürzten wir uns auch um 15.30 Uhr mit dem Startsignal ohne Neoprenanzug ins trübe Nass. Auf der 600m langen Schwimmstrecke konnte Julian schon nach ca. 200m eine Lücke reißen und einen Vorsprung sicherstellen. Gleich dahinter befand ich mich und versuchte das ebenfalls hohe Schwimmtempo meines anderen Teamkollegen Michi Ager mitzugehen. Dies gelang mir zum Großteil, musste aber auf den letzten 150m abreißen lassen, sodass ich zusammen mit drei weiteren Athleten gleichzeitig aus dem Wasser stieg. Der Vorsprung von Julian betrug nach dem Wechsel auf's Rad ca. 1,5 Minuten - schon fast zu viel, um noch ein Wort um den Sieg mitreden zu können.

Aber ich versuchte alles und startete die Verfolgungsjagd. Schon nach der Hälfte der Radstrecke sah ich auf den längeren Streckenteilen, dass ich schon gut auf ihn aufgefahren war und sein Vorsprung immer mehr schmolz. Daraufhin versuchte ich noch einmal das Tempo zu erhöhen, um den Abstand so klein wie möglich vor dem anstehenden Laufpart zu halten. Dies war sehr wichtig, denn mir war bewusst, dass wir uns im Laufen nicht großartig unterscheiden werden. Angekommen am letzten Anstieg hinauf zur zweiten Wechselzone konnte ich sehen, dass ich den Abstand bis auf ca. 15 Sek. verringern und somit mit einer kleinen Hoffnung auf Platz 1 in die Laufschuhe wechseln konnte.

Doch auch Julian zeigte an diesem Tag keine Schwächen in seiner Laufleistung und legte ein ordentliches Tempo auf den ersten Kilometern vor. Ich konnte gut mitgehen und den Abstand konstant halten, jedoch an's Aufholen war nicht mehr zu denken. So blieb es dann auch bis zum Schluss, wobei ich auf den letzten zwei Kilometern sogar noch etwas an Zeit verlor, da die Chance auf Platz 1 aussichtslos war und mein Kopf somit nicht mehr mitspielte.

Mit einer Endzeit von 58,53 Min. blieb ich deutlich unter meinem Streckenrekord aus dem letzten Jahr und belegte somit den 2. Gesamtrang. Julian war nur wenige Sekunden mit einer Zielzeit von 57,27 Min. vor mir und stellte somit den neuen Streckenrekord auf. Beide zeigten wir ein starkes Rennen, das sich vor allem im Vorsprung auf Platz 3 (fast 2 Min.) bemerkbar machte.

Gratulation noch einmal an meinen Teamkollegen Julian Erhardt, der ein souveränes Rennen ablieferte und vor allem mit seiner Schwimmzeit beeindruckte.

Für mich brachte der 2. Gesamtrang in Schnaitsee zudem den Sieg in der Gesamtwertung der Intersport-Wagner-Trophy 2014.

Am 31. August (Konstanz) und am 06. September (Borken) stehen nun noch einmal zwei Bundesligarennen auf dem Wettkampfplan, bei denen es nochmals um alles geht, da wir den Aufstieg in die 1. Bundesliga mit dem Skins TriTeam Grassau perfekt machen wollen.