Montag, 30. Juni 2014

Podium bei Kurzdistanz auf heimischer Rennbahn - Chiemsee Triathlon

Besser hätte es gestern fast nicht laufen können - 2. Platz in der Gesamtwertung des Kurztriathlons beim Chiemsee Triathlon und das nun nach exakt 8 Wochen meines Mittelfußbruchs.

Es macht mich schon ein wenig sprachlos, wenn ich daran denke wie's mir beispielsweise vor ca. 2 Wochen gegangen ist, als ich noch nicht einmal 500m ohne Schmerzen laufen konnte. Dafür ist es umso erstaunlicher zu welch einer Leistung meine Beine gestern fähig waren und wie gut mein Mittelfußknochen bei der ganzen Sache mitmachte. Das OK dazu hatte ich am vergangen Freitag vom Orthopäden bekommen, der mir versicherte, dass der Knochen wieder voll belastungsfähig ist.

Aber jetzt noch einmal von vorne:

Bereits am Samstag ging's abends zum Einchecken der Räder nach Chieming, wo ich mir auch noch die letzten Infos zum Ablaufen des Rennens holte. Zudem erfuhr ich auch hier, dass die Konkurrenz auf meiner Distanz nicht ohne war, denn zwei Athleten aus der 1. Bundesliga und der Sieger von 2012 reihten sich ebenfalls in mein Starterfeld ein.
So schön wie das Wetter auch noch am Samstag beim Einchecken war, kündigte sich auch schon abends ein Gewitter am Horizont westlich des Chiemsees an. Auch die Wetterprognose für den Wettkampftag war nicht unbedingt vielversprechend, aber ich war schon damit zufrieden, dass es wenigstens bis zum Schwimmstart trocken bleiben sollte.
Zu unseren Gunsten war es dann auch so, als ich mich am Sonntagmorgen auf den Weg nach Chieming machte und bei angenehmen Temperaturen und Trockenheit meine letzten Vorbereitungen für das bevorstehende Rennen erledigen konnte.
Bereits um 9.00 Uhr war es dann schon für die Athleten der Mitteldistanz soweit, die mit einem ordentlichen Böllerschuss ins Rennen geschickt wurden.
Nachdem ich mich eingeschwommen hatte, ging es dann auch für mich an den Start, denn um 9.30Uhr erfolgte der Startschuss für die Athleten der Kurzdistanz. Typisch für mich war einmal mehr, dass ich mal wieder den Startschuss verpennt hatte, denn als wir uns schon an der Startlinie befanden und die Moderatorin meinte, es sei noch gut eine Minute bis zum Start, knallte es bereits schon ca. 20 Sek. nach ihrer Ansage. Zum Glück befand ich mich schon in Startposition, nur war ich gerade noch dabei mich umzusehen, wer noch so alles um mich steht bzw. wo ich schnelle Schwimmer finden konnte.

Naja dann ging's also los, nur war der Zug mit den 3 stärksten Schwimmer schon wieder abgefahren und somit fand ich auch diesmal keine schnellen Beine, an die ich mich hängen könnte. Nachdem ich mich aus dem Getümmel freischwimmen konnte und einen Rhythmus fand, lief es eigentlich nach dem Gefühl her recht gut, nur hatte ich bereits am Anfang schon wieder wertvolle Sekunden vergeben. Mit einer Zeit von 22:28 Min. stieg ich nach 1500m schwimmen aus dem Wasser und hatte somit mal wieder nicht das zeigen können was eigentlich im Schwimmen für mich möglich wäre.
Dafür galt es nun umso mehr die ca. 2,5 Min. Rückstand auf die Spitze beim anschließenden Radpart so gut es geht aufzuholen...und das gelang mir sehr gut. Mit Radbestzeit von 01:00:38 Std. für 42km Streckenlänge konnte ich mich als Drittplatzierter zum letzten Wechsel aufmachen.

Leider verlief der zweite Wechsel nicht ganz optimal, denn einer meiner Laufschuhe verhängte sich in den Schnüren des Wechselbeutels, sodass ich ca. 20 Sek. auf den Erstplatzierten verlor. Zu meinem Glück hatte der zu dieser Zeit Zweitplatzierte ebenfalls Schwierigkeiten beim Wechsel, so dass ich nur ca. 30m hinter ihm auf die Laufstrecke ging. Bereits bei Km 1 der Laufstrecke war ich an ihm dran und ging auch gleich mit einer kleinen Tempoverschärfung an ihm vorbei. Er blieb dann noch ca. einen weiteren Kilometer an mir dran, musste aber dann abreißen lassen, sodass ich mich alleine auf den Weg in Richtung Führenden machen konnte. Dessen Vorsprung von rund einer Minute war jedoch zu groß, um diesen noch auflaufen zu können. Mit einer Laufzeit von 37:03 Min. für die sicherlich etwas längere Laufstrecke, als die angegebenen 10km, lief ich somit in das von meinen Beinen ersehnte Ziel ein und konnte zudem beim Einlauf diesen 2. Platz auch genießen, da keine Gefahr mehr von hinten lauerte. Die Gesamtzeit 02:02:42 Std.
Sieger wurde Marcus Herbst in 02:01:20 Std., Glückwunsch auch hier noch einmal.

Am kommenden Freitag werde ich nun beim traditionellen Traunreuter Stadtlauf an den Start gehen und diesen Lauf über 7km als Tempoeinheit mitnehmen, um langsam aber sicher wieder an meine alte Laufform zu gelangen.











Samstag, 21. Juni 2014

Ein kleines Comeback

Fast 7 Wochen sind nun vergangen, als ich mir den Bruch am Mittelfußknochen bei der Bayerischen Duathlon Meisterschaft in Krailing zugezogen hatte. Seit dem war ich natürlich verhindert auch nur ansatzweise an's Laufen zu denken, jedoch konnte ich zum Glück schon nach kurzer Zeit schmerzfrei schwimmen und auch auf dem Rad trainieren.
Nachdem mir der Orthopäde versicherte, dass ich in dieser Woche wieder meine ersten Schritte in Laufschuhen wagen dürfte, lies ich mir natürlich diese Chance nicht entgehen, zudem am gestrigen Freitag unsere Vereinsmeisterschaften beim Triathlon in Rabenden anstanden.
Um zu testen, ob überhaupt dort ein Start für mich möglich wäre, musste ich mich nun endlich der Herausforderung stellen und wieder die ersten Kilometer nach so langer Zeit in Laufschuhen absolvieren...und es ging erstaunlich gut, im Sinne meines lädierten Knochens, denn der blieb auch nach 10km ohne Schmerzen und drückte nur ein bisschen. Ganz im Gegenteil jedoch meine Muskulatur, die war wohl das Laufen nicht mehr so gewöhnt. Somit hatte ich noch am gleichen Tag meines "Lauftests" und auch gestern vor dem Wettkampf einen richtig schönen Muskelkater :-)

Anbetracht der positiven Feststellung meines Mittelfußknochens meldete ich mich für den gestrigen Rabendener Triathlon kurzfristig an. Mein Plan war es beim Schwimmen und Radfahren alles zu geben und dann beim Laufen zurück zu stecken, um ja keine Gefahr gegenüber dem Mittelfuß aufkommen zu lassen. "Hauptsache mal wieder einen Triathlon machen" dachte ich mir, auch wenn ich vielleicht am Ende die Laufstrecke joggen muss...
...natürlich kam dann alles ganz anders.

Obwohl der Rabendener Triathlon sonst einen Garantie für schönes und heißen Wetter ist, blieb dieses Schmankerl leider heuer aus und ca. 190 Athleten fanden sich bei kalten Temperaturen (ca. 15°C) am Strandbad zum Start ein. Zudem war es auch noch windig, was das Ganze natürlich nicht angenehmer machte. Auch die Wassertemperatur war mit ca. 22°C grenzwertig und dadurch wurde auch laut Reglement ohne Neo geschwommen.
Um 18.30Uhr ertönte das Startsignal und somit standen nun 600m Schwimmen, 28km Rad (ca. 190Hm) und 4,5km Laufen vor uns.

Ich verzichte auf das Einschwimmen, da es mich nur zu sehr ausgekühlt hatte und machte mich mit Trockenübungen außerhalb des Wassers warm und sprang auch erst ca. 30 Sek. vor dem Start ins Wasser an die Startlinie. Das Schwimmen verlief für mir eher durchschnittlich, so dass ich als siebter aus dem Wasser kam. Irgendwie kann ich jedoch beim Schwimmen im Wettkampf noch nicht ganz die Leistung bringen, welche ich immer wieder im Training gezeigt habe.
Dafür umso besser dann beim anschließenden Radpart, denn hier ging gestern Einiges. Mit einem Durchschnitt von 40,74 km/h bewältige ich die 28km lange Radstrecke (aufgeteilt auf 2 Runden), bei der zweimal ein steiler und langgezogener Berg zu überwinden ist. Zudem war der Streckenteil zurück nach Rabenden sehr mit Gegenwind verbunden, wobei es natürlich in die andere Richtung dafür umso schneller ging. Ich konnte bereits nach 1,5 Runden an die Spitze vorfahren und kam somit auch als Führender in die zweite Wechselzone.
So blöd es klingt, aber ich dachte mir, was sollte ich jetzt machen, denn eigentlich war mein Plan die Laufstrecke locker und vorsichtig zu joggen, um ja keine Gefahr für meinen Mittelfuß hervorzurufen...naja sowas kann man in dieser Situation schlecht mit sich vereinbaren, wenn man mit solch einer Platzierung in die letzte Wechselzone kommt.

Also versuchte ich beim Laufen das Bestmögliche aus meinen Beinen und dem lädierten Mittelfuß herauszuholen. Niklas war vor der Wechselzone kurz hinter mir, wechselte aber einen Hauch schneller und ging somit als Führender auf die Laufstrecke. Ca. 100m dahinter machte ich mich auf die Verfolgung. Beim Anlaufen merkte ich, dass mein Fuß ganz gut mitmachte, jedoch lief ich mehr auf dem linken Fuß als auf dem geschädigten rechten, also eher unrund. Ich konnte immer mehr auf Niklas aufschließen, auch wenn ich in den Kurven und bei den schlechteren Teilen der Laufstrecke immer wieder an Tempo rausnehmen musste, um nicht wieder unkontrolliert mit dem Mittelfuß auf einen Stein oder Ähnliches zu treten. Bei ca. der Hälfte der Strecke, als ein kurzer Anstieg kam, hatte ich nun Niklas eingeholt und damit beging ich auch schon meinen Fehler, den ich am Ende bereute. Anstatt das hohe Tempo weiterzulaufen und an ihm vorbeizuziehen, nahm ich an Tempo raus und setzte mich hinter ihm fest und spekulierte auf eine Tempoerhöhung auf den letzten 500m, da ich merkte das ihm ein wenig die Puste ausging. Dass ich allerdings derzeit mit dem lädierten Fuß im Falle eines Zielsprint keine Chance gegen ihn hätte, wurde mir erst später bewusst. Und so kam es dann auch, auf den letzten 500m erhöhte ich nochmals das Tempo und zog an Niklas vorbei, der jedoch die Zähne zusammenbiss und mir folgen konnte. Als er dann auch noch zum Zielsprint hinter mir ansetzte hatte ich keine Chance mehr und musste ihm somit den Weg freimachen. So wurde es für mich der 2. Platz in der Gesamtwertung und der dritte Vereinsmeistertitel infolge, auch wenn ich mich ein wenig verpokert hatte auf der Laufstrecke. Aber das waren "Luxusprobleme", denn vor dem Rennen hätte ich mit so einem Rennverlauf nie gerechnet, geschweige denn einen Gedanken darüber verloren.
Glückwunsch an dich Niklas nochmal, ich denke wir waren Beide überglücklich gestern im Ziel.

Am kommenden Freitag steht nun nochmal ein Röntgentermin für mich an, bei dem nochmals gecheckt werden soll, wie weit die Heilung nun fortgeschritten ist. Zudem bin ich auch für den kommenden Sonntag, 29. Juni, für den Chiemsee Triathlon über die olympische Distanz angemeldet und werde dort auch an den Start gehen, sofern der Orthopäde auch grünes Licht gibt.